Schnelldiagnosehilfe zur Ermittlung von Mineralmangelerscheinungen

Viele der typischen Ernährungsmangel-Symptome sind so deutlich unterschiedlich, so daß eine Diagnose auch ohne die Mithilfe eines Laboranalyitischen Blattanalyse-Test durch eine genaue Beobachtung erreicht werden kann. Die Ausgangssymptome sind zumeist vorübergehend, doch wenn sich der Mineralmangel verschlimmert, dann werden die Symptome intensiver und verbleiben, bis eine Korrektur erfolgt ist. Schwere Mangelsymptome können nicht einfach behoben werden und in den meisten Fällen auch nicht an bestehenden Blättern und Früchten, sondern die Symptome vergehen dann erst mit folgenden Blättern und Früchten.

Für Ungeübte mögen Blattsymptome durch den unsachgemäßen Gebrauch von Insektiziden, Fungiziden und vielleicht Herbiziden zunächst so aussehen wie Mineralmangelsymptome, doch mit der Übung und der korrekten Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sollten solche Verwechslungen nicht mehr auftreten.

Mangelsymptome ausgelöst durch Mangel von mehreren Mineralien können auftreten, wobei oft ein typisches unterscheidendes Muster kann nicht erkannt werden. In diesen Fällen jedoch sollte der Rat eines Fachmanns hinzugezogen werden um die generelle Ernährung zu prüfen, wie auch die aktuelle Blattsymptomatik zu deuten, um die Mangelsymptome zu beseitigen.

Nun nachfolgend eine Tabellarische Anordnung der University of Florda übersetzt, welche schnell und einfach eine Ermittlung der Blattsymptome und das zugehörige fehlende Mineral ermitteln möglich macht. Man beginnt bei den Buchstaben und hangelt sich dann alphabetisch folgend bis zum fehlenden Element vor. Diese Tabelle soll eine Hilfe sein und nicht dem Mißbrauch dienen. Bedenken Sie, daß auch Überschuß an Mineralien zu Schäden führen kann, was ebenfalls deutliche Symptome hervorruft, die im Abschnitt Pflegefehler und Mangelsymptome nachzulesen sind.

A1: Die Symptome treten nur in neuem Wuchs auf, verbleiben aber oft im ausgewachsenen Wuchs.

B1 Blätter gleichmäßig ausgefärbt, aber Wuchs reduziert, Internodien verkürzt, buschiges Aussehen des Wuchses

C1 Blätter normalerweise groß und dunkelgrün. Triebe langd und weidenartig in frühen Stadien, ggf. ein kurzer und buschiger Sekundärwuchs, gefolgt von Zurücksterben der langen Triebe. Es können sich gummigefüllte Bläschen entlang der wuchsstarken Triebe an der Basis des Blattstiels bilden, mehrfache Knospen bilden sich oder es entspringen mehr als ein Trieb aus den Knospen. Früchte zeigen Gumminasen aus den Ölzellen und braun-farbene Erhebungen zeigen sich auf der Rinde

Kupfermangel

C2 Neue Blätter hellgrün, verfärben sich gelblich im weiteren Wachstum, Wachstum sehr schleppend

Stickstoffmangel

C3 Neuer Wuchs erscheint in einem graubraun verfärbten Grün, spärlich, Glanzlos und oft mit einigen verformten, mißgebildeten Blättern. Die Früchte haben Gummiansammlungen in der Albedoschicht.

Bormangel

B2 Blätter mit chlorotischer Musterung

C1 Blätter in Größe reduziert, zugespitzt, schmal mit scharfen, kontrastreichen gelben Flecken zwischen den Hauptadern auf grünem Hintergrund

Zinkmangel

C2 Blätter im Durchschnitt normal in Größe und Form

D1 Hellgrüne Sprenkelung über das gesamte Blatt, oder die Sprenkelung kann eine Art marmoriertes Muster sein, welches mit grüner Färbung einem gekrümmten Netz der Blattadern folgt, mit hell-grünen Stellen dazwischen

Manganmangel

D2 Federstrichzarte, scharf konturierte grüne Balttadern auf einem zartgrünen oder gelben Hintergund. In schweren Fällen können die Blätter vollkommen gelb sein und die Zweige sterben am äusseren Ende der Äste ab.

Eisenmangel

A2 Symtome treten an ausgewachsenen Blättern, während neue Blätter normal oder fast normal erscheinen.

B1 Musterung erfolgt durch Verschwinden von Chlorophyll in bestimmten Stellen, welche sich im Verlauf der Zeit vergrößern

C1 Das Verschwinden von Chlorophyll beginnt am Ende beim Blattstiel, zwischen Mittelvene und äusseren Blatträndern. Die Ausbreitung erfolgt nach aussen und oben, wobei ein keilförmiges Muster am Ende beim Blattstiel entsteht, welches sich dann als grüne keilförmige Fläche zur Blattspitze hin zieht. Es kann auch sein, daß dieses Gebiet hellgelblich erscheint während der Rest des Blattes eine goldene Bronzefärbung annimmt

Magnesiummangel

C2 Das Verschwinden von Chlorophyll beginnt entlang der seitlichen Blattränder und bewegt sich nach innen zur Mittelader mit einer irregular erscheinenden Begrenzungslinie

Calciummangel

C3 Das Verschwinden von Chlorophyll beginnt in Flecken in der oberen Blatthälfte. Die Flecken sind zunächst schwach gelblich in der Färbung, werden aber zunehmend in eine bronzene Färbung umgewandelt, wenn sich die Flecken ausbreiten und Miteinader verschmelzen. Das Laub verfärbt sich graubraun-grün, die Früchte sind klein doch von guter Qualität

Kaliummangel

C4 Chloropyhll verwindet in zufälligne Flecken auf dem Blatt, die Flecken bekommen braue Mitten mit orangenen oder gelben Ringen. Die Flecken variieren in der Größe von einem halben bis zu einem Centimeter und treten häuptsächlich im Herbst auf.

Molybdänmangel

B2 Das Verschwinden von Chloropyhll tritt nicht in bestimmten Gebieten auf

C1 Das Blatt verfärbt sich langsam zu einem schwachen Grün bis hin zu einem orangefarbenen Gelbton. In extremen Fällen treten vertrocknete Blattspitzen oder vertrocknete Stellen im Blatt auf. Die Früchte sind rauhschalig, schwammig, innen hohl mit sehr dicker Schale und saurer als gewöhnlich.

Phospormangel

C2 Das Blatt verfärbt sich insgesamt heller grün oder gelblich, mit weißlichen Blattadern. Spärlicher Fruchtbehang und nur schwach ausgefärbt intern wie extern, sehr gute Qualität, aber geringer Saftgehalt

Stickstoffmangel

Dieses Seite soll ein wenig helfen, bei Blattsymptomen herauszufinden, ob ein spezieller Ernährungsmangel vorliegt, was sehr selten der Fall ist. Trifft keines der beschriebenen Symptome zu, dann schauen Sie auch noch mal im Abschnitt Abschnitt Pflegefehler und Mangelsymptome nach. Es kann auch sein, daß ein Schädling Verfärbungen der Blätter hervorruft oder Pflanzenschutzmittel die Ursache sind.

Finden Sie keine Ursache, so sollten Sie mit einem Blatt einen Fachmann aufsuchen um so eine augenscheinliche Prüfung vornehmen zu lassen, was in allen Fällen sicherer ist, als eine ungeübte Selbstdiagnose.

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