Dampfspeicherloks

Moderne Dampflokomotiven beschränken sich nicht allein auf Dampflokomotiven mit Feuerung, nein, moderne Dampflokomotiven können auch feuerlos sein.
Man nennt solche Lokomotiven Dampfspeicherloks.

Dampfspeicherlok beim Dampffüllen
Dampfspeicherlok des GKM beim Befüllen

Diese Maschinen bestehen aus einem großen Druckkörper, der mit heißem Wasser unter einem Druck von 20 Bar befüllt wird. Dieses Wasser bildet im Kessel sofort ein Dampfpolster, so daß hier rasch ca. 3/4 des Speichervolumens mit Wasser gefüllt werden können und nur ein Drittel Dampf mit dem Druck von 20 bar sind.
Entnimmt man nun dem Druckkörper, dem Speicher, Dampf, so entsteht durch den Druckverlust sofort eine Nachverdampfung aus dem Wasser, so daß erneut Dampf zur Verfügung steht, mit etwas geringerem Druck.
Nach ca. 6 bis 8 Stunden muß eine solche Dampfspeicherlok wieder befüllt werden, was im Rangier- und Verschiebedienst eine recht große Leistung ist.
Die Lokomotiven ziehen über 2000 Tonnen Gewicht mit drei Kuppelachsen, und im Großkraftwerk Mannheim sind von den Dampfspeicherloks noch 3 Stück im Einsatz, darunter die letzte D-gekupppelte Maschine von Henschel gebaut. Alle Bilder zeigen daher diese Maschinen.

Dampfspeicherlok D-kuppler von Henschel
Lok3 des GKM, ein Henschel D-Kuppler beim Rangieren

Natürlich könnte man die Lasten auch mit einer Diesellok bewegen, doch zumeist sind diese Lokomotiven für die oft mehr als 2000 Tonnen schweren Kohlezüge die im GKM bewegt werden müssen schwerer als die Dampfspeicherloks.
Auch die Wartung, Instandhaltung und Betriebskosten sind höher, wie man mir seitens des Verantwortlichen des GKM versicherte.
Die Dieselloks benötigen neben einer Dieseltankstelle, die besondere Auflagen wegen Grundwasserschutz und Umweltschutz erfüllen muß, weitere Betriebsstoffe, wie extra Öle für Motor und Hydraulischen Antrieb. Zudem entfallen zusätzliche Abgase, die nicht ins Gewicht fallen, aber vermieden werden können.
Auch kann eine Wartung nicht mal eben vom Hauseigenen Schlosser gemacht werden, dafür braucht man mindestens einen Kfz-Mechaniker, der sich mit dem Diesel auskennt, wenn nicht besser einen Lokomotivmechaniker, der die Wartung der Dieselloks kennt.
Zum Nachteil der Dampfspeicherlokomotiven muß man jedoch sagen, daß diese eben nicht im Einmannbetrieb wie die Diesellokomotive gefahren werden können. Man muß daher neben dem Lokomotivführer immer einen Rangierer haben, was sich dann in Personalkosten niederschlägt.
Da aber für die Wartung kein Extrapersonal benötigt wird, keine Extra Tankstellen und Betriebsstoffe benötigt werden, kompensiert sich diese Sache, zumal es Ideen der DLM AG in Winterthur gibt, die eben Dampfspeicherloks mit Einmannbedienung projektiert haben.
Eine solche Lokomotive fährt vollkommen Emmissionslos, denn die Emmissionen entstehen beim Produzieren des Treibstoffes, nicht beim Betrieb der Lokomotive.
Dank modernster Rauchgasreinigungstechnik der Dampfkessel heute entstehen beim Erzeugen des Dampfes für die Dampfspeicherloks weniger Emissionen als bei der Verbrennung in Dieselmotoren.

Jedenfalls ist dies ein Schritt, den andere zu Gunsten der Diesellok verlassen haben, ob er sich aber wirklich so rechnet?

Dampfspeicherloks des GKM
2 der insgesamt 3 Dampfspeicherlok des Großkraftwerk Mannheim

Vielen würde ich heute den Schritt zurück raten, denn Dampf müssen die meisten Kraftwerke, chemischen Fabriken und viele andere Werk sowieso erzeugen, und könnten daher mit einer Dampfspeicherlok wesentlich kostengünstiger und emissionsloser arbeiten, als mit einer Diesellok.
Zumal die meisten Wartungsarbeiten intern gemacht werden können, und daher die Lok besser und rascher verfügbar ist, als eine Diesellokomotive.

Es ist daher wunderbar, daß man sich im Großkraftwerk Mannheim zu dieser Sache bekennt und dort tagtäglich diese Dampfmaschinen im Dienst erleben kann. Man kann sich so selbst ein Bild von der unbändigen Kraft machen, die nahezu lautlos die Züge in Bewegung setzt, milimetergenau.

Mit neuer Technik, moderner Dampftechnik könnte man eine Dampfspeicherlok schaffen, die mit Fernsteuerung und Einmannbedienung glänzt.
Diese Lokomotive wäre einer Diesellokomotive ebenbürtig, würde wahrscheinlich mehr Zugkraft bei einer kompakteren Bauweise aufbringen und wäre komplett emissionsfrei!
Warum dies noch nicht gemacht wurde, also von Firmen angenommmen wurde, kann nur mit der falschen Haltung einige Entscheidungsträger begründet werden, daß eine Dampflok alt ist. UND DAS

STIMMT NICHT!

Alle Bilder sind im Großkraftwerk Mannheim entstanden und zeigen die dortigen Lokomotiven. Mein Dank gilt Hr. Krauss vom GKM, der sich die Zeit nahm, mir alles zu zeigen und zu erklären.

 
 
 

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