Der Torwarttrainer

 

Der Torwarttrainer
Der Torwarttrainer auf dem Torwart.de Camp 2006

Der Torwarttrainer, etwas was ich einst in mein Leben drängte. Als ich in den frühen 90er Jahren aufgrund meiner Knieverletzung den Sport als Fussballtorwart endgültig an den Nagen hängen musste, konnte ich gegen 1994 im Verein von Viktoria Preussen als Tw Trainer auf Neuland zum Fussball zurück finden.
Das war nicht leicht, denn letztendlich: Torwarttrainer waren damals selten. Meistens waren es altgediente Torleute die so irgendetwas mit den Torleuten machten, aber zielgerichtet war es nie. Ins kalte Wasser geworfen, kamen mir die Erfahrungen aus dem Kinder Tw Training beim SV 07 Kriftel zu Gute, die als Basis dienten, doch dann kamen die Besuche bei Eintracht Frankfurt, den Kickers Offenbach, bei den Öffentlichen Trainingseinheiten der Nationalmannschaft am DFB Standort Otto-Fleck-Schneise, oder, oder, oder...
Durch Zuschauen lernte ich, mehr doch, indem ich den Austausch zu anderen Trainern suchte. Dies war mir ganz besonders wichtig und ich erinnere mich gut, als mir Sepp Maier mal ein paar Tipps gab, began sich auch mein Training zu verändern.
Technik und Form veränderten sich, ebenso auch mein Verständnis. Hinzu kamen nun jede Menge Bücher und Video Bänder. Informationen in den Niederlanden von Frans Hoeck waren zum Verständnis seines Buches wichtig. So lernte ich noch mehr verstehen... und dann 10 Jahre später folgte die erste Stufe einer Art Ausbildung, denn: Torwarttrainer sein, daß machte Spaß

Zunächst startete ich mit einer Übungsleiter Ausbildung beim Deutschen olympischen Sportbund im Jahr 2007, den ich im Frühjahr 2008 mit Erhalt der DOSB Lizenz C Breitensport abschloss. Mit der Übungsleiterlizenz in der Tasche, war ich nun offen für meine Stunden als Trainer im Kampfsport, als auch im Fussball, wobei ich meine Lehrprobe im Fussball ablegte.
Danach entschloss ich mich, die Torwarttrainer Fortbildung "Torwarttrainer" zu besuchen. Drei Tage Grünberg, drei Tage Spaß.
Gehalten wurde der Kurs von Fussball Lehrer Volker Piekarsky. Er selbst war nie Torwart, wie er erklärte, aber sein Herz hing an der Position. So etablierte er diese Ausbildung, vor allen anderen Landesverbänden.
In diesen drei Tagen lernte man Ballgewöhnung und die Grundtechniken des Torwartspiels. Es gab Einheiten zur Funktionsgymnastik, aber auch zur Koordination.
Man war unter seinesgleichen und so manche Geschichte im "Tannenköppel" rundete den Abend mit vielen interessten informationen ab.
Trotzdem war meistens der erste Tag etwas zäh, denn die ganze Ballgewöhnung war nicht immer zielgerichtet und man darf ruhig darüber diskutieren, wie sinnvoll solche Übungen sind, vor allem weil sich diese ständig wiederholen, so dass der Torwart irgendwann einen Automatismus bekommt, sprich er beherrscht die Übungen aus dem Schlaf, förderlich für sein Spiel sind diese aber nicht, weil es nur eingeprägte Muster sind.
Die anderen beiden Tage hingegen sind dann immer wichtig gewesen, denn hier hatte Volker Piekarsky immer professionalle Torwarttrainer eingeladen und sein Team bestand meistens aus Kurt Kowartz und Rainer Berg. Rainer Berg war damals Tw Trainer und war damals Tw Trainer der SpVgg Unterhaching. Kurt Kowarz war damals schon beim DFB angestellt und betreute Junnioren Nationalmannschaften, er erzählte immer gern von der DFB Torwarttrainer Lizenz, die in Vorbereitung war - doch letztendlich eine Einführung war damals noch nicht wirklich klar.
So gestalete sich danach das Programm in die Grundtechnik der Zielverteidigung. Balle direkt in Griffreichweite des Torwarts vor dem Körper und seitlich davon wurden vorgestellt und besprochen - hier konnte man wirklich Technik lernen und ich nahm mit, was ich nur mitnehmen konnte. Ob nützlich oder nicht, stellte ich dann bei mir im Training in Frage und fest. Meine Torleute waren irgendwo die Testobjekte und nicht immer war etwas Gold, was glänzte...

Grünberg 2008
Teilnahmeurkunde des Lehrgangs 2008
Grünberg 2008 mit Kurt Kowarz
Zusammen mit Kurt Kowarz auf dem Lehrgang in Grünberg 2008

Im Jahr 2008 konnte Rainer Berg nicht teilnehmen. Er hatte sich eine Rückenverletzung zugezogen und konnte daher den Kurs nicht leiten, so daß Kurt Kowarz allein den Kurs leitete.
Er kam am zweiten Tag der dreitägigen ausbildung und war die Person, welche ohne Torwarthandschuhe alle Techniken vormachte. Er erklärte die Grundstellung, die Bewegungen aus der Grundstellungen und worauf zu achten war. Auch seitliche Techniken demonstrierte er, er wurde aber auch nicht müde uns als Teilnehmer, die die Techniken selbst ausprobierten zu korrigieren und allein durch das Zusehen bei anderen, das Selbst-Tun und dann die Korrekturen lernte man, Fehler zu erkennen und auch bei sich festzustellen.
Ja selbst Hechten wurde am 3. Tag geübt und es zeigte sich, daß richtig hechten mehr eine Kunst, als eine technische Fähigkeit war.
Kurt Kowarz hatte nicht gegen meine Falltechnik mit Überrollen und ich war einer der wenigen Teilnehmer, die völlig angstfrei zu allen Bällen agieren konnten, denn schon damals konnte ich fallen.

Im Frühjahr 2009 wurden dann die Weichen gestellt....
Anders kann man es nicht sagen. Denn ich erhielt die Einladung zu einem Tages-Workshop mit dem Zaubermeister des Torwarttrainings - mit Hans Leitert. Hans eitert ist der Mann, der das Buch "die sieben Prinzipien der Meister" geschrieben hatte. Es ist die neue Bibel des Torwarttrainings, denn in diesem buch stehen nicht Techniken und Taktiken, sondern die Grundpfeiler jeder Torwartaktion. Sieben einfache Grundregeln, sieben Grundpfeiler, die man als Torwarttrainer verstehen muss, will man seinen Torwart in den Olymp des Torwartspiels heben.
Damals ahnte ich nicht, welchen Einfluß dieser Tag auf mein Wirken und Werken als Torwarttrainer haben sollte. Denn das Buch hatte ich gelesen, aber nur in groben Grenzen verstanden. Doch mit diesem Tag verstand ich die Sieben Prinzipien. Auch wenn der DFB und die meisten Landesverbände nur auf zwei, maximal drei der Prinzipien eingehen, sind für mich 5 absolut essentiel und die 2 mentalen von größter Bedeutung, ich kann diesen Tag gar nicht genug loben oder hervorheben - und es ist noch heute Grundlage all meines tiefen Verständnises des Torwartspiels und der Torwartanalyse.

Mit Hans Leitert bei den Stuttgarter Kickers im Jahr 2009
Mit Hans Leitert auf dem Lehrgang bei den Stuttgarter Kickers - Die sieben Prinzipien der Meister
Grünberg 2009
Die Urkunden der Teilnahme des HFV Lehrgang 2009

Im Frühsommer 2009 folgte dann eine ganze Woche Torwarttrainer Ausbildung beim hessischen Fussball Verband.
Man wusste ja schon, wer oder was einen erwartet. Volker Piekarsky mit der Ballgewöhnung, denn irgendwie hatte man sich darauf geeinigt, daß Torleute erst ab der D-Jugend auf diese Position fixiert werden sollten. Ich habe damals schon anders gedacht und denke noch heute anders, man darf nur nicht vergessen, den Torleuten auch das eigentliche Fussballspielen bei zu bringen. Es dürfen daher keine fusskranken Torstehen sein und werden, sondern müssen spielende Torleute sein, die man getrost auch unter Druck mal anspielen kann und der dann nicht mit dem Ball nix anzufangen weiß. Dies kam mir aber damals schon ein wenig zu kurz und sollte durch die Vorgabe, erst ab der D-Jugend auf die Position zu fixieren, verhindert werden.
Daher waren diese allgemeinen Ballgewöhnungsübungen immer ein wenig lästig - ich finde noch heute, man kann nicht früh genug damit anfangen, Torwarttrainern Technik und Stellungsspiel des Torwart, sowie das Wesen des Torwarts nahe zu bringen. Ein Trainer muss sicherlich nicht besser sein als der Torwart, muss aber die Bewegung verstehen und korrigieren können.
Dies war dann die Grundlage dieses Lehrgangs - sieht man vom ersten Tag ab.
im zweiten Teil war die Physiotherapeutische Einführung zum Thema Tapen immer ein Highlight und dieses Wissen begleitet mich noch heute, wofür ich Volker Piekarsky als Ausrichter und Organisator, ja Vater dieser Lehrgänge noch heute dankbar bin.

Eigentlich war Kurt Kowarz wieder geplant, doch dieser musste 2009 leider passen, denn er war vom DFB berufen worden in die U21 - wo er einen sehr jungen und aufstrebenden Torwart trainierte - Manuel Neuer. Damals ahnte noch keiner, daß dieser Manuel Neuer dann mal Nationaltorwart werden sollte und mit seiner Interpretation und Spielweise eine neue Ära des Torwartspiels begründen sollte.
Im Bild dann hier mit Rainer Berg, damals Torwartstrainer der SpVgg Unterhaching, ein Mann mit Erfahrung, aber bei weitem nicht so offen und frei wie Kurt Kowarz. Rainer war ein sehr guter Dozent, der ein wenig anders dachte, als Kurt Kowarz zuvor. Schade, denn diese Kontraste hätten sicherlich das Torwarttrainerseminar befeuert.
Trotzdem waren es drei wunderbare Tage, an die ich noch heute gern zurück denke, denn man ahnte es schon - mit der Einführung der DFB Torwarttrainer Zertifizierung würde sich auch das Prpogramm und die Inhalte des Seminars ändern. Dies ist etwas, was ich bis heute nicht verstehen kann, warum man von en bewährten und wirklich essentliellen Inhalten weg gekommen ist, statt dessen auf einem taktischen Prinzip basierend versucht, hier eine Grundlagen Ausbildung zu gestalten. Dieser Spagat sollte sich schon bald abzeichnen.
Reoiner Berg war zwar nicht allein, sondern ein sehr junger Kollege stand diesem zur Seite, so daß schon hier der Lehrtgang anders und interessanter war, als zuvor.
Im Hintergrund des Bildes kann man übrigens den Leiter der Sportschule Grünberg erkennen, denn Fussballlehrer Volker Piekarsky, der diese Lehrgänge ins Leben gerunfen hatte und damit einer der wenigen Vorreiter der Landesverbände überhaupt war, welche solche Ausbildungsangebote machten.

Mit Rainer Berg auf dem Seminar in Grünberg 2009
Zusammen mit Rainer Berg von der SpVgg Unterhaching
Mit Christian Lasch auf dem Seminar in Grünberg 2009
Mit Christian Lasch zusammen, der Beginn des DFB Zonenmodels

Mit Rainer Berg kam 2009 ein junger Torwarttrainer vom Fussball Verband Niederrhein, der eng mit dem DFB an der DFB Torwarttrainer Ausbildung arbeitete. Christian Lasch war sein Name und er prägte die Torwarttrainer Ausbildung im Fussballverband Niederrhein, selbst war er Torwarttrainer im Nachwuchsleistungszentrum von Fortuna Düsseldorf.
Mit ihm kam das Zonentraining und 2009 prägte daher die Torverkleinerung, die vom DFB unter Jörg Daniel geprägten, aber noch nicht wirklich gefassten Zonen.
Es war ein völlig neuer nsatz und ein nettes Werkzeug für uns Torwarttrainer, leider sehen viele darin ein Allheilmittel, was es nicht ist. Denn das Grundprinzip der Sieben Prinzipien bleibt ungebrochen, wird nur durch das Zonenspiel ein wenig versucht zu vereinfachen, ja verständlicher zu machen.
Christian arbeitete mit Zauberschnur und Winkeln, stellte uns daher immer wieder vor die Aufgabe der virtuellen Tore - und wir fanden in die Diskussion zur "optimalen Position und Distanz"... in vielen Videos und Beispielen auf dem Platz gingen wir immer und immer wieder auf diese Thematik ein.
Christian Lasch zeigte uns zudem die methodischen Reihen zur Entwicklung der Torwarttechnik und ich habe davon viel übernommen.
Denn methodische Reihen waren mir schon 2008 in der Übungsleiterausbildung vermittelt worden, doch neu waren diese so wie Christian Lasch diese für das Torwarttraining und die Torwarttechnik vorstellte.

Im Herbst 2009 erfolgte dann die erste Weiterbildung auf höchsten Niveau.
Beim VfB Stuttgart stand mit dem Torwarttrainer von Jens Lehmann, dem damaligen Nationaltorwart, Eberhard Trautner in der Dozentenrolle. Als Torwarttrainer der Profimannschaft vom VfB Stuttgart referierte er über das Abfangen und Fausten von Flanken und anderen hohen Bällen, den Luftkampf und die Strafraumbeherrschung. Zusammen mit den Torleuten der U23 und des erweiterten Profikaders zeigte er nicht nur Übungen, sondern auch die durch den VfB geprägte Philosophie.
Wie war der Ball anzugreifen, wie war die Technik und worauf war zu achten. Von Ihm habe ich die Ballpendelarbeit übernommen, von Ihm andere technische Deteils, wie eben das flache Profil im Luftkampf. Denn er erklärkte auch, warum man nicht immer das Knie zum Schutz anzieht, wohl aber es als Schwungbein zu gebrauchen hat.
Wie wird gefaustet, gefangen und welche Entscheidungen sind zu treffen, mit jeder Menge Demotrainingseinheiten - es war ein Tag, der ein ganzes Kapitel in einem Buch füllen würde. Denn dies zeichnet Eberhard Trautner aus - Erfahrung im Oberhaus des deutschen Fussballs, Erfahrung im Training mit Profitorhüter und auch Nationaltorhütern.
Noch heute ist genieße ich die Trainingseindrücke und Erklärungen, die nicht immer der Schulmeinung entsprechen, sondern durch seine langjährige Erfahrung ein wenig der oft dogmatischen Meinung anderer entgegen stehen. Eberhard Trautner, er ist ein Top-Ass des Torwarttrainings, und merkwürdig, seine Ausführungen widersprechen nicht den Sieben Prinzipien, die Hans Leitert aufgestellt hatte.
Ich habe von Ihm Ausführungen zur Zielverteidigung mitgenommen, habe Ausführungen seinerseits zum Eins gegen Eins teilgenommen, ebenso wie seine Art und seine Auffassung, wie Torleute auf ein Spiel vorzubereiten sind.
Viel davon hat mich geprägt, hat mich tief beeindruckt und auch beeinflusst.

Eberhard Trautner, Stuttgart 2009
Lehrgang beim VfB Stuttgart zum Thema Flanken, Fausten, Fangen und andere hohe Bälle

Teilnahmebestätigung zum Tw Trainerklehrgang des HFV im Jahr 2010

Der dritte Lehrgang beim Hessischen Fussballverband. Scherzhaft werde ich bereits von Volker Piekarsky als Inventar bezeichnet.
Im Olymp des Tw Trainings bin ich noch nicht angekommen, denn auch wenn ich oft und wiederholt zu meiner Meinung befragt werde, bin ich doch nicht Dozent - auch wenn es mir Spaß machen würde.
Der Lehrgang wird daher durch Volker Piekarsky geleitet, leider stand keiner der Dozenten der Jahre zuvor zur Verügung, so daß Christian Lasch nur einen Tag kommt und hier erneut über Torverkleinerung und die Zonen referiert, die technische ausbildung ist noch ein Problem. Als Notnagel werde ich gehandelt, komme aber nicht zum Zuge.
Wichtig istdie oft gestellte Frage: Warum macht man den Kurs immer und immer wieder?
Die Antwort ist ganz einfach - Es sind die Teilnehmer. Jeder Teilnehmer hat Erfahrungen, jeder Teilnehmer hat andere Fragen, jeder Teilnehmer hat andere Ideen. Dieser unterschiedlichen Herangehensweisen und Herantasten an das Torwartspiel und Torwarttraining sind für mich essentiell. Hier lerne ich, hier sammle ich Erfahrungen. Die Gespräche der Woche, sie sind für mich wichtig.
So war auch diese Woche für mich wieder essentiell und wichtig, denn auch hier habe ich wieder viel mitgenommen, welches meinen Weg beeinflusst hat - auch wenn sich langsam, nach und nach, meine eigene Philosophie ausgebildet hatte. Diese basiert auf den Sieben Prinzipien der Meister von Hans Leitert. Und die Techniken, nun sie sind manigfaltig geprägt.

2010 kam dann Michael Gibhardt von Hessen Kassel nach Grünberg. Er übernahm dann einen Tag die technische Grundlagenschulung des ersten Kursteils, währen wir mit Christian Lasch erneut Torszenen und Torwartspiel analysierten und das auge des Trainers ausgebildet wurde. Denn wichtig war nicht, die Torwarttrewchnik selbst zu beherrschen, sondern die Fehler in derselben zu erkennen und auch korrigieren zu können.
Trotzdem habe ich mir die Zeit genommen und habe dem Training von Michael Gibhardt einige Zeit im damals strömenden Regen beigewohnt. Hohe Bälle, Fangen und Fausten war der wichtige Programmpunkt, ebenso die Spieleröffnung. Michael prägte hier eine wichtige Erkenntnis, die später noch untermauert werden sollte: Was nutzt die ganze Offensivkraft des Torhüters, wenn er nicht in der Lage ist, die Null zu sichern. Für Ihn war es essentiell, daß der Torwart die Tore verhindert und erst an zweiter oder dritter Stelle steht dann die faszinierende Spieleröffnung oder die Fertigkeit des Fussballspielers hinter der Viererkette. Zwar ist der Nationaltorwart Manuel Neuer inzwischen ein Leitbild neben Rene Adler, doch letztendlich, den meisten Torwarttrainern ist immer noch wichtiger, daß ein Torwart Tore verhindert und nicht auf einen reinen Feldspieler reduziert wird.
Dies war auch die Nachricht, die Michael Gibhardt auf dem Platz vermittelte, auch wenn er im Regen über Fangtechnik wie den Korbgriff redet und diesen mit der Technik des Faustens vergleicht oder bei einander gegenüberstellt.

Torwarttrainer Seminar Grünberg 2010 mit Michael Gibhradt
Dozent im Jahr 2010 in Grünberg war Michael Gibhardt
Mit Thomas Schlieck bei Schalke 04 im Jahr 2012
Lehrgang im Jahr 2012 mit Thomas Schlieck bei Schalke 04

Kennengelernt hatte ich Thomas Schlieck bei den Stuttgarter Kickers beim Workshop mit Hans Leitert
Thomas Schlieck war von Hans Leitert ebenso angetan wie ich - und daraus entwickelte sich eine enge und tiefe Beziehuing, wobei Hans Leitert wohl in Thomas Schlieck einen sehr wissbegierigen Trainer fand.
So war der Workshop bei Schalke 04 mit den U15 und U16 Torleuten sicherlich mit das interessanteste zum Thema Torwarttraining bisher. Die Prinzipien von Hans Leitert im schnellsten Jugendfussball bei Schalke 04 zu sehen, war schlicht eine Pracht und beeindruckend. Techniken flach, Techniken halbhoch und Flanken, von Fangen und Fausten und Eins gegen Eins - alles dabei - ein ganzer Tag mit so viel Information und Impressionen....
Thomas Schliek schaffte es erneut, mir wieder einige Dinge mitzugeben, die ich übernommen habe und in meinem Training immer wieder einfließen lasse.
Dabei fiel auf, wie wichtig es oft war, daß man nicht allein auf em Platz steht, sondern als Trainergespann. Denn nur dann sieht man wirklich jeden Moment der Bewegung und kann gemeinsam die Technik und Fertigkeit des torwarts korrigieren.
Dieses unablässige Korrigieren und Anleiten führt zu einer starken Aufmerksamkeitshaltung der Torleute, die sich damit ständig der eigenen Bewegung bewußt sind und werden. Dieser Automatismus wirkt sich positiv aus, weil der torwart dann immer und immer wieder das Bewegungmuster korrigiert, es daher wirklich sehr gut automatisieren kann - und e auch unter Stress sicher und nahe Optimal abrufen kann.
Thomas Schlieck hob ebenso wie Eberhard Trautner die Entscheidungs und Entschlussfreudigkeit des Torwarts hervor und viele Übungen zielten genau darauf ab, den Torwart in Situationen zu werfen, wo er diese Entscheidungen treffen muss - und auch möglichst rasch eine direkte Rückmeldung zu dieser Entscheidung bekommt. Besser im Training, als im oder nach dem Spiel. Denn so lernt der Torwart, in Situationen entsprechend Entscheidungen zu treffen und die Situation möglichst optimal zu lösen.

Das Gute liegt oft so nahe....
Der Torwarttrainer des FSV Frankfurt, Norbert Lorz, arbeitet in der gleichen Firma wie ich. Trotzdem dauerte es rund zwei Jahre, bis ich die Zeit fand, mit Ihm mal ausführlicher über Torwartspiel und torwarttraining zu sprechen. Denn seine perspektive ist wieder eine ganz andere, zu Michael Gibhardt, Hans Leitert, Eberhard Trautner, oder Thomas Schlieck. Anders als Christian Lasch, Kurt Kowarz oder Rainer Berg.
Bei der FSV/FFH Fussballschule konnte ich dann immer wieder beim Torwarttraining des FSV Profikaders zusehen, doch nach dem Gespräch folgten dann verschiedene Hospitationen zu Trainingseinheiten, mit nachfolgendem Austausch. Gerade im Eins gegen Eins habe ich auch hier die eine oder andere Information mitgenommen, die mich beeinflusst hat, vielmehr aber auch mein Verständnis der Bewegungen und Möglichkeitenin dieser Grauzone der Raum/Zielverteidigung.
Auch beim Training des peripheren Sehens, der Reaktion und anderen Dingen habe ich von Norbert Lorz viel mitnehmen können.
Vielleicht ist was Norbert Lorz an mich übertragen hat, nicht so viel wie Eberhard Trautner, Thomas Schlieck oder Hans Leitert - aber er hatte seinen Anteil an meiner eigenen Art des Torwarttrainings. Letztendlich gilt es für jeden Torwarttrainer, mit dem ich bisher gesprochen habe - jeder hatte Einfluss auf mich.
Norbert Lorz hingegen hat immer wieder Übungen Einfluss auf mich genommen, mich in der Richtung inspiriert und damit mein Training aktiv beeinflusst. Schon dafür bin ich dankbar. Ich denke vielen Trainern ist das so gar nicht bewußt, aber es ist der Fall - jeder hat seinen Anteil an meiner Art des Torwarttrainings.

Mit Norbert Lorz beim FSV Frankfurt am Jahr 2012
Hospitation bei Norbert Lorz beim FSV Frankfurt

Torwarttrainer Basislehrgang 2013 in Grünberg

2013 war dann wieder Grünberg angezeigt. Der hessische Fussballverband hatte sich von Volker Piekarsky getrennt, und die Torwarttrainerausbildung wurde nun durch die Richtlinie des DFB vorgegeben.
Trotzdem, der Unterschied hatte Welten. Das lag nicht nur an den Dozenten, sondern vor allem an den Kursinhalten und dem Kursaufbau.
Wenn man Christian Lasch genossen hatte, war der Kursinhalt, der fast ausschließlich Zonenspiel war, mehr als langweilig. Technische Details wurden eher am Rande diskutiert, als wirklich vermitelt und die grundlegenden Basics fehlten in diesem Kurs fast vollständig.
Es war schon ein Unterschied, ob ein Kurt Kowarz von referierte und auf dem Platz eine Übung erklärkte... und man nahm ihm dies auch ab. Volker Piekarsky hatte nie verscuht, diese Lücke zu füllen, nie versucht, Experte zu sein - dazu hatte er seine Spezialisten eingeladen. Volker referierte über die Geschichte, die fussballerischen Fähigkeiten, sportliche Grundlagen. Er führte die Diskussion ob man dehnt oder nicht, das allgemeine Aufwärmen - doch Torwartspezifische Themen überlies er gern eingeladenen Experten. Funktionsgymnastik, Krafttraining - er hatte dafür Experten. Er trat in den Hintergrund und lauschte, selbst wenn er diesen Vortrag schon oft gehört hatte. Er lies dieses Feld seinen Experten.
Doch diesmal kam der Experte erst später, und der Rest wurde in einer Form übermittelt, daß viele Teilnehmer am Ende mich fragten, anstelle die Dozenten.
Man kann es nicht anders sagen, aber hier ist deutlich Luft nach oben, denn das komplexe Torwartspiel besteht in der Grundlage zunächst aus Technik - und losgelöst von jeder Zone muss man erst einmal diese Grundtechniken vermitteln. Man muss vermitteln, wie man die Hände zum Fangen hält. Man muss lernen, wie man zum Ball drückt. Man ,muss verschiedene Möglichkeiten des Aufstehens und Wendens diskutieren. Natürlich kam auch dies im Kurs zur Sprache, aber es war nie von den Zonenlosgelöst und daher immer immer zu komplex für viele Teilnehmer, die nicht allein die Technik sahen, sondern immer im Kontext taktischer Vorgaben und taktischer Muster. Eine unglückliche Vermittlung.
Doch der Kurs vermittelte die Grundlagen für mich, denn in der Diskussion reifte der Gedanke, die höchsten Weihen, die derzeit möglich sind, zu erhalten. Und wieder war es die Diskussion mit den Teilnehmern, die so wichtig war.

Der Dozent des Kurses war ein guter Bekannter, zwar eher für Rheinland Pfalz, aber dennoch bekannt.
Sven Hoffmeister stand einige Jahre für den FSV Mainz 05 im Tor, bevor er dann seine Karriere beendete, und dann seine Torwarttrainerkarriere begann. Er war zur Zeit des Lehrgangs bei KSV Hessen Kassel unter Vertrag und als freier Dozent für die Ausbildung bei Hessische Fussballverband tätig. Zu seiner Person sei erwähnt, dass er im Juni 2014 wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück wechselte, und nun im Nachwuchsleistungszentrum des FSV Mainz 05 als Torwarttrainer arbeitet.
Er legte viel Wert auf Arbeit auf dem Platz, und gerade das effektive Zonenspiel war sein Schwerpunkt, wobei er versuchte, die nötigen Techniken, jeweils in der richtigen Zone anzubringen.
Dies geschah viel in Arbeit von Kleingruppen, die ähnlich der üblichen Lehrproben gestaltet waren und durch einige Teilnehmer jeweils durchzuführen waren, die dann durch Sven Hoffmeister korrigiert wurden.
Dabei ging es vor allem darum, auch immer die kleinen Details zu verarbeiten. Hier muss man allerdings feststellen, dass durch die Kleingruppenarbeit andere vielleicht das eine oder andere Detail nicht so 100%ig mitbekommen haben, was dann in Nachfragen resultierte, die aber kompetent beantwortet werden konnten.
Der typische Kontrast zu den Einheiten von Rainer Berg, Michael Gibhardt und Kowarz war schon mit Christian Lasch gegeben, doch nur mit der Kleingruppenarbeit nochmals verstärkt. Mir ging dabei ein wenig der Gedankenprozess der anderen Gruppen zu anderen Themen verloren, denn die Diskussion wie und warum man etwas tut, dieses Denken und Diskutieren war der eigentliche Grund meiner Anwesenheit, ging aber durch den Aufbau des Trainings verloren. Doch das war und ist eher eine Persönliche Sache, nicht Kritik an Sven Hoffmeister oder dem Lehrgang an sich.
Denn letztendlich, die meisten machen den Lehrgang ja nur einmal, und nicht wie ich mehrfach...denn meine Haltung war und ist, dass diese Entscheidungsprozesse und Denkweisen, wie was zu trainieren ist, mich persönlich weiter bringen und ich daher diese und just diese erleben möchte.
Auf war das Wetter in Grünberg nicht so toll, es regnete in Strömen, so dass bestimmte Dinge in der Mehrzweckhalle unterrichtet wurden, so dass bestimmte Dinge nicht wirklich so authentisch wirkten, wie auf dem freien Feld.
Aber dies ist eher eine Randerscheinung gewesen, und ehrlich: ich freue mich schon auf andere und weitere Besuche, denn es gibt neue Aufgaben und neue Teilnehmer - damit neue Ideen, Auffassungen und Diskussionen.

Sven Hofmeister, Tw Trainer Basis Lehrgang, Grünberg 2013
Ausbilder des Basislehrgangs 2013 IN Grünberg Sven Hofmeister
Der bisherige H&oouml;hepunkt des Tw Trainer Daseins, der DFB Tw Trainer LEistungsKurs in Ruit im Jahr 2014
Die Urkunde des DFB Torwarttrainer Leistungslehrgangs, 2014 in Ruit

Die bisherige Spitze der Tw Trainer Ausbildung im DFB ist die Torwarttrainer Leistungszertifizierung. Sie wird ausschließlich durch den DFB abgehalten und im Jahr 2014 auch noch direkt und ausschließlich durch Jörg Daniel persönlich.
Jörg Daniel ist so ein wenig der treibende Kopf der Tw Trainer Ausbildung und des Torwarttrainings des DFB. Durch ihn ist das Zonenspiel entstanden, wobei es durch sein Zutun entstanden und dann in diversen Gremien gereift ist.
Auch zu der Zeit, wo der DFB zum Thema Torwarttraining und Torwarttrainerausbildung sich eher bedeckt gehalten hatte, gab es schon Material, von und mit Jörg Daniel, welches gerade Volker Piekasky und Christian Lasch immer wieder mit als Teilnehmer der Ausbildungen des Landesverbands vorgestellt hatten. Auch die zahlreichen Folien zur Technik und Taktik waren mir persönlich schlicht bekannt und auch verinnerlicht, denn es war in vieler Hinsicht die Grundlage meines persönlichen Arbeitens als Tw Trainer.
Trotzdem gibt es Diskussionen, gab es Diskussionen und wie oben erwähnt ist just das überhaupt der Grund für eine Teilnahme an diesen Kursen. Denn das Wissen allein ist nicht alles, es geht um das Verstehen der Dinge dahinter.
So war die Gruppe bunt gemischt, ehemalige Bundesliga Profitorleute auf dem Weg zum Tw Trainer waren ebenso in der Gruppe, wie gestandene Regionalliga Torwarttrainer, die. In den Entschluss zur Zertifizierung gemacht hatten, aber auch Bezirksliga Torwarttrainer, die einfach auch direkt vom DFB erfahren wollten, was und wie Torwarttraining sein soll.
Kurz gesagt waren richtig tolle Dinge dabei, wie das mentale Training, welches nur ein kurzer und sehr kleiner Einblick in dasselbe ist. Auch zum Thema Kraft gab es kurze Einblicke, was sich jedoch in meinem Kurs einwenig verlief, denn die Ausführung in dieser Form war schlicht nicht das, was ich als Tw Trainer anwenden und damit gebrauchen konnte.
Trotzdem muss ich sagen, der Kurs war lehrreich und gut, ich kann diesen nur empfehlen, auch wenn ich diesen aufgrund des Preises nicht so rasch wieder belegen werde. Erinnerungen bleiben sicher, z.B. an Sven Neuhaus vom HSV, aber trotzdem ist es ein Unterschied.
Gearbeitet wurde auch hier wieder viel in Kleingruppen, so dass mir persönlich erneut der Denk- und Entscheidungsprozess der zur vorgestellten Gruppenarbeit nötig war, schlicht verloren ging.. Doch nicht das Ergebnis war wichtig, sondern eher die Prozesse davor, denn diese trifft man und hier will ich verstehen, warum etwas ablehnend behandelt wurde, anderes favorisiert wurde. Bestimmte Details habe ich wieder gefunden, andere leider nicht.
Trotzdem: die Zertifizierung ist da - wie man sehe kann

So sieht also der Werdegang des Torwarttrainers Steffen Reichel aus.
Zur Zeit bin ich bei einem Verein, der mit der ersten Mannschaft direkt unter dem Bundesverband spielt und arbeite im Nachwuchsbereich.
Eigentlich war es schon immer ein wenig mein Steckenpferd, der Nachwuchsbereich. Dies begründet sich wohl auch daraus, dass ich im Nachwuchsbereich mein Wurzeln habe und erst später bei den Aktiven war. Trotzdem würde ich mich gern noch ein wenig weiter entwickeln. Ich suche daher immer wieder den Kontakt zu anderen Trainern im hohen Spielniveau, einfach um Neues zu lernen und zu erfahren. Auch könnte ich mir vorstellen, in einem Nachwuchsleistungszentrum tätig zu sein.
Gasttrainer war ich bereits auf Tw Trainingscamps und bei Torwartschulen. Dabei habe ich schon früher festgestellt, dass sich zwar Trainer dem Thema Torwarttraining nähern, aber es trotz ggf. einer Weiterbildung nicht durchführen, denn das Mannschaftstraining lässt dafür zu wenig Zeit.
An anderer Stelle fehlt es vielleicht nicht an Zeit, sondern dann daran, sich in der Richtung weiter zu bilden.
Zwar gibt es immer wieder Kurzschulungen im Rahmen der Bildungsoffensive der Landesverbände, aber nicht immer sind diese zu empfehlen, weil nicht wirklich Grundlagen vermittelt werden. Torwarttraining ist etwas anders, als dem Torhüter Bälle um die Ohren zu werfen, wie jede Trainingseinheit verfolgt diese bestimmte Ziele und ist daher entsprechend ausgerichtet.
Oft sieht man daher bei Vereinen, die sich den Luxus Torwarttrainer nicht gönnen oder schlicht das Geld nicht haben, das Trainer Torleute "trainieren" aber nicht korrekt, sondern es mehr oder minder Torwartbeschäftigungstherapie ist, aber nicht wirklich zielgerichtet ist.
Schon deshalb habe ich die Ausbildungen gemacht, denn ich wollte wissen, ob es wirklich so vorgegeben wird, dass dies also die Folgen der Ausbildung sind.
Doch dem ist nicht so. Oft sind es schlicht altgediente Torleute, die hier etwas machen, so wie diese denken, das es richtig wäre. Ich will niemand etwas vorwerfen, doch was noch zu meiner Jugend richtig galt, ist heute vielleicht nicht falsch, entspricht aber nicht mehr dem, was heute ein Torhüter machen sollte oder technisch beherrschen muss.
So habe ich schon vor Jahren das "virtuellen Torwarttraining" ins Leben gerufen. Es war für mich eine Art Gedankenstütze, wie bestimmte Dinge unterrichtet wurden und wie diese sich im Laufe der Zeit verändert haben, inzwischen ist die Wiedergabeliste bei YouTube zu einem kleinen Erfolg geworden und gibt so ein wenig wieder, wie Technik des Torwarts nach meiner persönlichen Meinung aussehen sollte und wie man es dem Torwart beibringen kann. Es ist also eher eine kleine Ideensammlung für andere geworden, als wirklich Torwarttraining darzustellen. Denn wirkliche Trainingseinheiten sieht man nicht, sondern eher zusammen mit einem Nachwuchstorwart der "Blaue Mauer" kleine Folgen, wie man bestimmte Dinge technischer und taktischer Natur einem Torwart angedeihen lässt, und dies nach meiner Auffassung.
Daher habe ich dem virtuellen Torwarttraining auch gleich die Folgeseite gewidmet, denn virtuelles Training reicht nicht.

Vor zum virtuellen Torwarttraining
 
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